Maria – Patronin unseres Ordens

Maria hat in der Spiritualität unseres Ordens immer einen bedeutsamen Platz eingenommen. Im Singen des Salve Regina nach der Komplet richtet sich der letzte Gruß des Tages immer an Sie. Danach gehen wir Schwestern schweigend in die Dunkelheit der Nacht.
Sie ist uns Licht und Vorbild auf dem Weg der Nachfolge Jesu in Verborgenheit und Schweigen, denn auch ihr Leben in Seiner Gegenwart war schweigend und verborgen.
Maria ist ein Geschenk Gottes an uns. Sie ist wahrhaft voll der Gnade. In vollständiger Transparenz dient sie dem Geheimnis Gottes, der die Liebe ist. Als Mutter und Mittlerin bei Christus möchte sie auch uns auf diesen Weg der inneren Freiheit und Hingabe führen.
So schauen wir in unserem Verlangen, der Liebe Christi nichts vorzuziehen, voller Hoffnung auf Maria, den Meeresstern.

„Erheben sich die Stürme der Versuchung, befindest du dich inmitten der Klippen der Trübsale, blicke auf zum Stern des Meeres, rufe Maria zu Hilfe!
Wirst du auf den Wogen des Hochmutes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, des Neides hin und her geworfen, blicke auf den Stern, rufe Maria an.
Schleudert der Zorn, der Geiz, die Fleischeslust das Schiff deiner Seele hin und her, blicke auf Maria!
Bist du über die Schwere deiner Sünden bestürzt, über den elenden Zustand deiner Sünden beschämt, bist du von Schrecken erfasst bei dem Gedanken an das Gericht, beginnst du immer tiefer in den Abgrund der Trostlosigkeit und der Verzweiflung zu sinken, denke an Maria!
Mitten in Gefahren, Nöten und Unsicherheiten denke an Maria, rufe Maria an.
Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem Herzen!
Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangest, vergiss nicht ihr Vorbild nachzuahmen.
Folge ihr, dann wirst du dich nicht verirren. Rufe sie an, dann kannst du nicht verzweifeln, denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, kannst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte nichts! Führt sie dich, wirst du nicht müde. Ist sie dir gnädig, dann kommst du sicher ans Ziel!“

Bernhard von Clairvaux

 

„Maria hat bei Gott Gnade gefunden. Welch ein Glück! Immer wird Maria Gnade finden, und nur Gnade ist es, was wir brauchen.

Suchen wir also Gnade, und suchen wir sie durch Maria, denn was sie sucht, das findet sie, und sie kann nicht enttäuscht werden.“

Bernhard von Clairvaux

Sei gegrüßt, o Königin,
Mutter der Barmherzigkeit;
unser Leben, unsere Wonne und
unsere Hoffnung sei gegrüßt!
Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas;
Zu dir seufzen wir
Trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, unsere Fürsprecherin,
wende deine barmherzigen Augen uns zu
und nach diesem Elend zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht deines Leibes!
O gütige,
o milde,
o süße Jungfrau Maria.