In der Schule der Liebe Gottes
Gott ist uns Menschen nahe. ER umfängt uns jeden Tag mit seiner zarten Liebe und antwortet auf die verborgensten Erwartungen unseres menschlichen Herzens. Nur sehen und erkennen wir Menschen es oft nicht.
So gehen auch heute noch Mönche und Nonnen in die „Wüste“, in die Stille, um sich dieser Liebe ganz hinzu geben, wie der Hl. Benedikt im 5. Jhdt. und die großen Heiligen unseres Zisterzienserordens, z.B. Bernhard von Clairvaux und Gertrud von Helfta.
Die Nonne/ Schwester wünscht sich ein Leben in Fülle; und daher erkennt sie, dass sie zuerst zu ihrem Herzen zurückfinden muss, um in ihr Inneres vordringen zu können. Hier in dieser tiefen Mitte vermag sie dem Herrn zu begegnen. Im Gebet und im Meditieren der Hl. Schrift, erkennt sie sich immer mehr als ein von IHM geliebtes Kind und gleichzeitig als Schwester aller Menschen. In dem Bewusstsein der eigenen menschlichen Schwachheit wird sie empfänglich für die Gnade Gottes, die das menschliche Herz unablässig erneuert und ihm Frieden schenkt. Somit ist das Kloster eine Schule, in der man „den guten Eifer lernt, der zu Gott und zum ewigen Leben führt“ (RB 72,2).
„Im Innersten des Herzens gibt es einen Raum,
der erhabener ist als alle übrigen.
Ihn bewohnt der Schöpfer und Erlöser, Jesus,
der allein unvergleichlich schön ist.
Er hält alles durch seine Güte zusammen,
er allein ist in allem,
er allein vor allem.
Er facht die Liebe in uns an und fordert Liebe,
er beansprucht einen besonderen Platz,
nicht nur einen bevorzugten,
sondern den obersten,
und nicht nur den obersten,
sondern auch den innersten
in der Wohnung unseres Herzens“
„Seht, in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg zum Leben.“
RB Prolog 20