Am 17. November feiern wir das Fest der Hl. Gertrud von Helfta. Dieser Tag wird auch zum Festtag für unsere Äbtissin M. Gertrud.
Wir gratulieren und danken Ihr von Herzen für Ihr Wirken, Beten, Arbeiten und ihre geistliche Führung.
Ihr Seeleneifer
Ein andermal erschien Gertrud Jesus, der Herr, der schöner ist als alle Menschenkinder. Er stand da und trug auf seinen königlichen und zarten Schultern gleichsam ein riesiges Haus. Dieses sah so schief aus, als würde es im nächsten Augenblick über ihm zusammenbrechen, und der Herr sprach zu ihr:
„Sieh, mit welch mühevollem Eifer ich mein geliebtes Haus, nämlich das gottgeweihte Leben, trage, das fast auf der ganzen Erde demnächst zusammenzustürzen droht, und zwar deshalb, weil sich auf der ganzen Welt so wenige finden, die sich zu seiner Verteidigung oder Förderung treu abmühen oder etwas aushalten wollen. Du Geliebte, schau auf mich und habe Mitleid mit meiner Erschöpfung.“
Und der Herr fügte hinzu:
„Alle, die durch Wort oder Tat das gottgeweihte Leben fördern, erleichtern mit je nach ihrem Maß wie zusätzliche Säulen das auf mir lastende Gewicht und tragen zusammen mit mir.“
Durch diese Worte wurde Gertrud im Innersten bewegt und noch glühender motiviert, mit ihrem geliebten Herrn und Gott zusammen zu leiden. Darum begann sie mit höchstem Einsatz, sich für die Förderung des gottgeweihten Lebens abzumühen.
Bisweilen mühte sie sich über ihre Kräfte hinaus im strengen Ordensleben ab, um ein gutes Beispiel zu geben.
Im Innersten ihres Inneren streckte sie sich in beglückendem Streben des Geistes einzig nach dem aus, den sie umgekehrt auf einzigartige Weise ganz bei sich fühlte, durch eine so wirksame Eingießung seiner Gnade.
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