Ein Tag im Kloster
Unser tägliches Leben richten wir Schwestern nach dem Beispiel Mariens in der inneren Haltung der Empfänglichkeit, der Verfügbarkeit und des Gehorsams gegenüber dem Herrn aus.
Wie Maria erneuern wir täglich im Innern unseres Herzens: „Hier bin ich. Ich komme, um deinen Willen zu tun.“ Im Tagesprogramm steht Gott an erster Stelle. Diese nur für IHN reservierten Stunden bilden die Hauptbeschäftigung in einer monastisch – kontemplativen Gemeinschaft. Anders wie in der Welt, richten sich hier die Arbeitszeiten nach den Gebetszeiten. Wir Schwestern nehmen uns Zeit, um ganz für Gott da zu sein, um gemeinsam Gottes Liebe zum Menschen zu besingen und zu preisen, nehmen uns die Zeit, um schweigend in Seiner Gegenwart zu leben.
Gebet und Arbeit stehen nicht in einem Nebeneinander, sondern sie befruchten einander.
5.00 Uhr | Wecken |
5.30 Uhr | Meditation/ persönliches Gebet |
6.3o Uhr | Laudes (Morgenlob) |
7.oo Uhr | Eucharistiefeier |
7.50 Uhr | Terz / Regelkapitel im Kapitelsaal |
8.00 Uhr | Frühstück anschließend Arbeitszeit |
12.00 Uhr | Sext/Non (Mittagsgebet) |
12.30 Uhr | Mittagessen anschließend freie Zeit |
14.00 Uhr | lectio divina (geistliche Lesung) |
14.30 Uhr | Arbeitszeit |
16.50 Uhr | Rosenkranz |
17.30 Uhr | Vesper (Abendlob) Abendessen |
18.30 Uhr | Vigilien |
19.00 Uhr | Rekreation (gemeinsame Erholungszeit) |
19.45 Uhr | Lesung im Kapitelsaal anschließend Komplet (Nachtgebet) |
Unser Platz ist Demut, ist freiwillige Armut,
Gehorsam, Friede und Freude im Heiligen Geist.
Unser Platz bedeutet, unter einem Lehrer zu stehen,
unter einem Abt, unter der Regel und Disziplin.
Unser Platz ist stilles Studium,
Übung im Fasten, Wachen, Gebet und Arbeit unserer Hände,
vor allem aber den höheren Weg zu gehen, der die Liebe ist;
schließlich in all diesen Bestrebungen von Tag zu Tag
vollkommener zu werden
und darin zu verharren bis zum letzten Tag.
„Zisterziensisches Manifest“ Bernhard von Clairvaux , 142 Brief
Ausharren, Tag für Tag,
Lieben, Tag für Tag,
Wurzel schlagen an diesem Ort,
wohin man vor einem Jahr,
zehn Jahren,
dreißig Jahren,
sechzig Jahren,
gekommen ist.
Ausdauernd Frucht tragen.
Ohne Unterlass staunend sich freuen.
Zeugnis ablegen von der Kraft der Treue.
Und es gereiche zu Deiner Ehre,
dass meine Schwachheit
in Deinem Dienst standhält.
Lerne daher, o Christ, von Christus selbst, wie du ihn lieben sollst.
Lerne auch du, ihn mit Zärtlichkeit zu lieben, ihn mit Klugheit zu lieben
und ihn mit Stärke zu lieben.
Mit Zärtlichkeit, damit du dich nicht durch Verlockung,
mit Klugheit, damit du dich nicht durch Täuschung,
und mit Stärke, damit du dich nicht durch Gewalt von der Liebe zum Herrn abbringen lässt.
„Sei wie eine Brunnenschale, die zuerst das Wasser in sich sammelt und es dann überfließend weitergibt.“