Hl. Bernhard von Clairvaux
Bernhard wurde 1090/91 als Sohn des burgundischen Vasallen Tescelin-le-Sor, Seigneur de Fontaines-lès-Dijon und dessen Gattin Aleth auf der Burg Fountaines bei Dijon als drittes von sieben Kindern geboren.
In seiner Kindheit erhielt er eine hervorragende theolog-literarische Bildung durch den zehnjährigen Besuch der Lateinschule der Stiftsherren von St. Vorles in Chatillon-sur-Seine.
Mit 8 Jahren hatte Bernhard am Weihnachtsfest 1098 eine Vision, die dann sein ganzes Denken beeinflusste: Er sah während der Weihnachtsmette die Geburt des Christkindes und verstand, dass Gott nicht nur der unnahbare Gott ist, der über alles herrscht, sondern, dass er vor allem auch Mensch wurde und sich den Menschen zu neigt, sich Ihnen zuwendet und einer von ihnen wird.
Diese tiefe Zuneigung erfuhr er später wiederum als Mönch in einem Gebet vor einem Kreuz, als er im Gebet versunken war und Christus seine Arme vom Kreuz löste und ihn umarmend an sich zog.
Bernhard war gerade 13 Jahre alt, als 1103 seine Mutter stirbt. Dieses Ereignis löste in ihm eine tiefe religiöse Krise aus, die ihn lange in Unruhe versetzte.
Ende 1111 hatte er sie überwunden und in ihm reifte der Entschluss, ganz für Gott zu leben.
1113 trat er mit 30 Gleichgesinnten, unter denen einige seiner Brüder waren, in Citeaux ein. Sein Vater folgte später nach.
Bernhard verfügte über eine ausgezeichnete Sprachbeherrschung. Seine Vertrautheit mit der Hl. Schrift und den Kirchenvätern dürfte vor allem in den ersten zwei Jahren in Citeaux gefördert worden sein.
1115 wurde er zur Gründung nach Clairvaux gesendet. Hier entfaltete er seine Theologie. Nicht nur die Fragen des Mönchtums bewegten ihn, auch in den großen Problemen der Kirche wurde er zu Rate gezogen. Die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts bezeichnete man als das Bernhardinische Zeitalter. Bis zu seinem Tod konnte er sich 68 Neugründungen erfreuen. Seine tiefe Liebe zu Christus dem Gekreuzigten und seiner Mutter Maria, seine Theologie in seinen Predigten und Briefen haben maßgeblich die Spiritualität des Ordens geprägt und das Denken der Kirche sehr beeinflusst. Wegen seiner ausgezeichneten Sprache nennt man ihn auch gern den „honigfließenden Lehrer“.
Am 20.August 1153 starb er, erschöpft der völligen Hingabe, auch im Annehmen körperlicher Leiden und Misserfolge.
1174 wurde er heilig gesprochen. Papst Pius VIII ernannte ihn zum Kirchenlehrer.
Worte des Hl. Bernhard:
„Wenn wir uns nur der Befriedigung der persönlichen Wünsche leben wollen, berauben wir uns des einzigartigen Glücks, der Teilnahme am gemeinschaftlichen, allgemeinen Wohle“.
„Gott ist die Ruhe und er beruhigt alles. Ihn anschauen, heißt selber ruhen“.