Persönliches Gebet
Neben dem gemeinsamen, liturgischen Gebet ist uns am Morgen noch eine Zeit zur ganz persönlichen Begegnung mit Gott reserviert, um aufmerksam und liebend Sein Wort in der Hl. Schrift zu betrachten und zu überdenken oder auch, um in Liebe und Anbetung in seiner Nähe zu verweilen, von dem wir uns unendlich geliebt wissen. Dieses Gebet ist eine Einladung des Herrn, in eine immer tiefere Freundschaft mit ihm hineinzuwachsen.
Eins mit Christus im Heiligen Geist drängt es uns auch, seinen Beistand und seinen Segen für die von zahllosen Sorgen und Nöten bedrängte Welt und Menschheit zu erflehen und zu erbitten.
Umfange die ganze Welt in einer einzigen Umarmung deiner Liebe. Allen öffne dein liebendes Herz. Für sie trage deine Bitten vor Gott. Dieses Almosen ist Gott besonders teuer, deiner Berufung besonders angemessen und denen, für die du es darbringst, besonders fruchtbar.
Das Gebet, das ein Mensch nach bestem Können verrichtet,
hat große Kraft. Es macht ein bitteres Herz süß,
ein trauriges froh, ein armes reich,
ein törichtes weise, ein verzagtes kühn,
ein schwaches stark, ein blindes sehend, ein kaltes brennend.
Es zieht den großen Gott in das kleine Herz;
Es trägt die hungrige Seele empor zu Gott,
dem lebendigen Quell,
und bringt zusammen zwei Liebende:
Gott und die Seele.
Die Gnade der Kontemplation lässt das Mitleiden mit anderen nicht schwächer werden, sondern bildet es aus, und das Hingerissenwerden des Geistes schenkt mehr Verständnis für die Schwachen.