Mit dieser offenen Tür und offenem Herzen empfingen wir am Sonntag, 30. Juni,
unsere Freunde aus der wunderschönen mittelfränkischen Barrokstadt Ellingen. Nachdem Sie uns im vergangenen Jahr mit einem wunderschönen Tag in Ellingen verwöhnt hatten, wollten wir diese herzliche Verbundenheit hier in Oberschönenfeld weiter beleben.
Wir begannen die freundschaftliche Begegnung mit einem Festgottesdienst. In ihrer Begrüßung verwies Mutter Gertrud in besonderer Weise im Dank an Gott, unserem Schöpfer und Geber alles Guten, für das Geschenk unserer Äbtissin Elisabeth, die ja der Ursprung und Anlass unserer Verbundenheit mit Ellingen ist. Sie wurde 1599 in Ellingen als Tochter des geheimen Rats und Kanzlers des Deutschen Ordens Johann Jakob Herold und seiner Ehefrau Anna geboren, trat 11jährig in OSF zur Ausbildung in der klösterlichen Schule ein, legte bereits mit 16 Jahren die Ewigen Gelübde ab. Im Exil des 30jährigen Krieges wurde sie 1633 zur Äbtissin gewählt. Während diesem mehrjährigen Aufenthalt in Hall bei Tirol führte sie 1635 den Konvent zurück nach Oberschönenfeld. Ihr gelang es mit beispielhaftem Einsatz, das Kloster dauerhaft zu retten und zu sichern, sowie den Konvent in dieser schweren Zeit zusammenzuhalten und noch zu erweitern, trotz außerordentlicher Armut des Stifts. Die Abtei verdankt ihr eine Zusammenstellung aller wesentlichen Urkunden in einem Urkundenbuch, sowie eine ausführliche Chronik. Sie wurde damit die bedeutendste Ordensfrau unserer Abtei. Bereits mit 58 Jahren starb sie am 27. Mai 1657.
Ebenso gedachten wir in bes. Weise auch unserer vor 2 Monaten. verstorbenen lieben Sr. Regina. Sie begegnete in den Jahren zw. 1990 und 2000 dem Ehepaar Fuchs von Ellingen. Aus dieser Begegnung wuchsen weitere Besuche und Kontakte, so dass diese alte vorherige Verbundenheit wieder neu belebt werden konnte. Hier ein besonderer DANK an Frau und Herrn Sailer, die sich um die Pflege der freundschaftlichen Kontakte, in großem Engagement, bemühen.
Es freute uns sehr, dass Herr Domvikar und Pfarrer von Ellingen, Dr. Thomas Stübinger, in Konzelebration mit P. Theobald die Hl. Messe feierte. In seiner mitreißenden und tiefen Predigt, ausgehend von unserer geschichtlichen Begegnung und den Schriftlesungen des Sonntags, sprach er von der verschenkenden Liebe Gottes, die Zeit und Raum sprengt, wo der Tod nicht von IHM gemacht ist. Außerdem verwies er auf die vielfältige Berührung Gottes in unserem Leben, Wer sich von IHM berühren, anrühren lässt, und der Ihn berührt, der braucht keine Angst zu haben, nicht einmal vor dem Tod.
Festlicher Gesang mit dem Ordinarium „Missa aeterna Christi munera“ von G.P. Palestrina, gesungen vom Vokalensemble „Quintenzirkel“, unter der Leitung von Herrn Constantin Wolff, sowie dem feierlichen Orgelspiel von Frau Margit Egge, umrahmten die Eucharistiefeier. Herrn Dr. Stübinger, dem Vokalensemble Quintenzirkel und Frau Egge, sowie der ganzen Gemeinde, allerherzlichsten DANK für den zu Herzen gehenden festlichen Gottesdienst in Gebet, Wort, Gesang und Musik!
Nach dem Gottesdienst beschenkte Herr Pfr. Dr. Stübinger uns noch mit einem kleinen, freudigen, tiefen Orgelkonzert, dem sich dann die Kirchenführung mit Sr. Gratia anschloss. Ihr gelang es, die Tiefe und den Reichtum geistlicher Inspiration der Bilder und Skulpturen lebendig zu vermitteln.
Im Anschluss daran empfing uns der Herr Haupt, Wirt unserer Klostergaststätte, mit einem Sektempfang, wo Herr Bürgermeister Mögele unsere Gäste auch mit einem Grußwort begrüßte. Im Biergarten warteten schon unsere reservierten Tische für unser Mittagessen, dass wir in aller Ruhe in Begegnung miteinander genießen konnte. Hier sprach Herr Dr. Reithmeyr, unser Freundeskreisvorstand, auch noch ein sehr herzlicher Willkommensgruß. Herrn Haupt allerherzlichsten Dank für das schmackhafte Essen und den tollen Service der Kellner!
Die nächsten Stunden bis zum Kaffee waren gefüllt mit Führung im Kloster, sowie im Museum, in dem es eine Dauerausstellung über unser klösterliches Leben „Klosterwelt im Wandel“ gibt.
Alles wurde mit großem Interesse wirklich „aufgesaugt“, so dass dann die Stunde bei Kaffee und Kuchen guttat, um alles nachklingen zu lassen. Köstlicher Kuchen wartete auf uns, gebacken und geschenkt von lieben Freundeskreismitgliedern. Frau Sailer, Herr Pfr. Dr. Stübinger und Mutter Gertrud sprachen noch jeweils ein Dankeswort, wobei bei allen drei die Freude über das Geschenk der wieder neu lebenden Verbundenheit zum Erklingen kam. Herr Dr. Rheitmeyer bekräftigte dies musikalisch, indem er mit uns den Kanon „Lasst uns miteinander singen, loben, danken dem Herrn“.
Vor dem Abschied versammelten wir uns nochmals am Gnadenaltar unserer lieben Frau von Oberschönenbild in der Abteikirche, wo wir gemeinsam das Ellinger Marienlied sangen und den Segen von Herr Pfr. Dr. Stübinger empfingen. Mit einem kleinen Andenken an diesen erfüllten, wunderschönen Tag verabschiedeten wir uns.
Ein herzliches Vergelt´s Gott Herrn Dr. Reithmeyr und seinem Vorstand, Frau Egge und ihren Freundeskreishelferinnen, Herr und Frau Sailer aus Ellingen für die organisatorische Unterstützung und allen Spendern zum Gelingen dieses Tages! Wie sagt Martin Buber:
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“
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