Wie verbreitet man Zuversicht in einer Zeit der Krisen und Kriege?
Manchmal reicht es, den Standpunkt zu wechseln, sagt der Fabian Mehring beim Neujahrsempfang.
Wie verbreitet man Hoffnung und Zuversicht zum Start ins neue Jahr in einer Zeit, die gelähmt scheint vom Taumel aus der Coronapandemie in eine Welt mit Kriegen auch in Europa oder der direkten Umgebung? Der bayerische Minister für Digitales, Fabian Mehring (Freie Wähler), hatte sich fest vorgenommen, in seinen Grußworten auf dem Neujahrsempfang in Diedorf nichts unversucht zu lassen, um Optimismus zu verbreiten. Sein Fazit: Es brauche wieder mehr „German Mut“ statt „German Angst“. Man müsse nur einmal den Standpunkt wechseln, um zu sehen: In Deutschland und erst recht im Augsburger Land lebt es sich alles andere als schlecht.
Sichtlich aufgeräumt war der Minister aus Meitingen bei seinem ersten dienstlichen Termin im Jahr 2024. Immerhin, so sagte er, war es schon lange sein Wunsch, in der Reihe der hochkarätigen Gastrednerinnen und -redner in Diedorf zu sprechen. Positiven Mutes wolle er ins neue Jahr geleiten. Denn die Welt habe sich zwar verändert, sei aber nicht so schlecht, wie es „politische Geschäftemacher“, wie er mit Blick auf rechte Kräfte in der Gesellschaft sagte, glauben manchen wollten. Freilich gebe es auch in bayern aufgrund der „politischen Weltlage Herausforderungen zu meistern.“ Doch wo könne man besser leben als dort, wo andere Urlaub machen, wo es Vollbeschäftigung gäbe und Wirtschaftswachstum, wo Freiheit und Sicherheit herrschen?
Mehring: „Die halbe Welt will nach Deutschland kommen, halb Deutschland will gerne in Bayern sein. Wir leben in einem großartigen Land und dort in einer der besten Regionen.“ Man solle nicht jenen auf den Leim gehen, die anderes behaupten. Sein Beispiel: das Gesundheitssystem. Sicher laufe da nicht alles perfekt. Aber wer auf der Welkt krank sei, wolle am liebsten in Deutschland behandelt werden, das müsse schon einen Grund haben. Ähnliches gelte für das Bildungssystem – Pisa hin oder her. „Wir müssen uns am eigenen Schopf aus der Depression ziehen. Nur wer begeistert ist, kann begeistern“, so der Minister weiter. Das gelte auch für seinen politischen Zuständigkeitsbereich, das Digitale.
Er erinnerte, dass die digitale Transfomatin auf jeden Fall stattfinde. Ob man an lenkender Rolle dabei mitmischen wolle oder am Ende den Spielregeln anderer folgen müsse, das sei der entscheidende Unterschied. Auch der Staat könne durch funktionierende digitale Prozesse Vertrauen und Ansehen bei den Bürgern (zurück) gewinnen. Doch eines dürfe Digitalisierung nicht: Menschengruppen abhängen. Alle müssten mitgenommen und abgeholt werden, so Fabian Mehring.
Zuvor hatte Bürgermeister Peter Höff die wichtigsten kommunalpolitischen Ereignsse 2023 zusammengefasst. Trotz hohen Spardrucks sei es gelungen, den Anbau an der Mehrzweckhalle in Anhausen abzuschließen und damit auch mehr Platz für die Kinderbetreuung im Hort und Mittagsbetreuung zur Verfügung zu stellen. Und im neuen Waldkindergarten „Wimmelwald“ gebe es nun Platz für Kindergartenkinder. Im Jahr 2024 werden die nächsten Aufgaben der Kommune angepackt, unter anderem der Beginn des Anbaus ans Feuerwehrhaus und der Bau des neuen Trinkwasserbrunnens im Wald zwischen Diedorf und Lettenbach, der in den nächsten Tagen beginnen soll.
Langfristig sollen Kindergärten, Hort und Mittagsbetreuung in der Marktgemeinde aus weiteren Provisorien ausziehen und neue, dauerhafte Unterkünfte finden. Auch die Gestaltung der Ortsmitte rund um die Linden- und Wellenburger Straße ist eine Aufgabe, die jetzt beginnen soll, ebenso wie die Schaffung von weiterem, bezahlbaren Wohnraum auf Grundstücken im Gemeindebesitz. Ein weiteres Projekt ist die Anmietung der Räume der ehemaligen Gastwirtschaft „Hirsch“ in Biburg, wo im Eigenbetrieb ein Zentrum für die Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils entstehen soll. Schon traditionell beim Neujahrsempfang, der vom Musikverein und letztmals seinem scheidenden Dirigenten Michael Werner musikalisch umrahmt wurde, ist der Besuch der Sternsinger der katholischen Pfarrgemeinde Diedorf. Trot des widrigen Wetters haben die Kinder im Kostüm der Heiligen Drei Könige in den vergangenen Tagen 6000 Euro für Kinderhilfsprojekte in Amazonien gesammelt und trafen bei den vielen Besucherinnen und Besuchern des Neujahrsempfanges auf weitere, offene Herzen und Geldbeutel.
Viel Prominenz beim Neujahrsempfang in Diedorf (von links) Digitalminister Fabian Mehring, der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Max Strehle, Äbtissin Gertrud Pesch und Bürgermeister Peter Högg.
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