Das Fest rund um die Abtei Oberschönenfeld zieht die Massen an.

Was Familien am bunten Treiben genießen.

Bei der Eröffnung des Klosterfests in Oberschönenfeld blickten viele Besucher gebannt nach oben. Dicke Wolken hatten sich zusammengeballt. Doch Ferdinand Reithmeyr, Vorsitzender des Freundeskreises und Ausrichter des Festes, winkte optimistisch ab. „Die Schwestern der Zisterzienserinnenabtei haben eindringliche Gebete nach oben geschickt“, versicherte er. Und tatsächlich: Nur einige Minuten später riss die dichte Wolkendecke auf und das weitläufige Klosterareal tauchte in Sonnenschein ein.

Sehr zur Freude von Traudl Kugelmann aus Diedorf und ihrem Ehemann. „Wir kommen gerne her“, sagte sie. Über zwei Jahrzehnte habe sie im dortigen Museum gearbeitet. Das Gelände kenne sie aber schon seit ihrer Jugend. Zu jener Zeit verfügte das Kloster noch über große landwirtschaftliche Flächen.

Teddybären, Puppen und Spielzeugautos begeistern die Kinder

Für Tatjana und Alexaner war das Klosterfest dagegen ein Tipp. Sie leben mit ihren Kindern in Landshut und verbringen gerade in der Region ihren Urlaub. „Das Fest hat unsere Zimmervermieterin empfohlen“, meinten sie. „Uns hat vor allem das Volkskundemuseum beeindruckt.“ Vom Museum waren auch Stephanie Janisch aus Döpshofen und ihre Kinder Anna-Frida und Matthis begeistert. Die Teddybären, Puppen und alten Spielzeugautos der Sonderausstellung „Höhepunkt aus 35 Jahren“ ließen vor allem die Augen der Sechsjährigen leuchten. Auf dem Klosterfest könne sich die ganze Familie wohlfühlen, bilanzierte die Mutter.

Andere wiederum hoben die spirituelle Ausstrahlung des Klostergeländes hervor. Selbst beim Klosterfest spüre man die Kraft, die hier innewohnt, sagte der frühere Landtagsabgeordnete Max Strehle. Als Schirmherr der Veranstaltung ließ er es sich nicht nehmen, den Besuchern selbst Tombolalose zu verkaufen. Andere wiederum verglichen das Areal mit einem Magnet. Abtei und Fest zögen an, hieß es. Einige machten dafür die Kulisse verantwortlich, andere Magie. Von Letzterem wollte Schwester Emmanuela, die vor Ort mit anderen Zisterzienserinnen in einer Gemeinschaft lebt, nichts wissen. Es sei ein Refugium der Stille und des Miteinanders, verdeutlichte sie.

Im Staudenhaus ist ein Blick in den Schaubienenkasten möglich

Bei der Definition von Lebensglück hatten es die Bio-Imker Susanne Frey und Rainer Bickel leichter. „Bei den Bienen tauchen wir ab in eine Welt der Zufriedenheit, mit dem Blick auf das Wesentliche“, erklärten sie. Sie hatten sich im Garten des Staudenhauses, nur ein Steinwurf vom Klosterfest entfernt, platziert und boten einen Blick in den Schaubienenkasten und eine Verkostung ihrer Honigprodukte. Nicht wenige Besucher informierten sich auch über die Geschichte des kleinen Strohdachmuseums oder bei dem Agawanger Schäfer Thomas Rehle über die Merinoschafe, die die Wiese „pflegten“. Zum Klosterfests gehörten ebenso Führungen im Volkskundemuseum, ein Linolschnitt-Kurs sowie ein abwechslungsreiches Kinderprogramm mit Theater und Bewegungsparcours, das von den Franziskanerinnen des Augsburger Klosters Maria Stern angeboten wurde.

Für das Fest wurden 45 Kuchen gebacken

Das Klosterfest sei ein Konzept, bei dem man Abteigelände und Museen bei freiem Eintritt kennenlernen könne, resümierte Claudia Kranz. Ein Fest in dieser Größenordnung benötigt viele fleißige Helfer. „Schon Monate davor werden dafür die Weichen gestellt, organisiert und eingeteilt“, verriet Freundeskreis-Vorsitzender Ferdinand Reithmeyr. Allein für die Kaffeerunde seien rund 45 Kuchen gespendet worden. Der Reinerlös kommt übrigens dem Kloster zugute. Beim letzten Fest seien dies rund 4000 Euro gewesen, so Reithmeyr.