„Was ich von Herzen ersehne: DEINE GEGENWART!“ (Hl. Gertrud von Helfta)                                                                                         

„Das Gebet, das ein Mensch nach bestem Können verrichtet, hat große Kraft. Es macht ein bitteres Herz süß, ein armes reich, ein törichtes weise, ein verzagtes kühn, ein schwaches stark, ein blindes sehend, ein kaltes brennend. Es zieht den großen Gott in das kleine Herz; es trägt die hungernde Seele empor zu Gott, dem lebendigen Quell, und bringt zwei Liebende zusammen: Gott und die Seele.“                                                                                     (Hl. Gertrud von Helfta)

Herr stärke unsere Sehnsucht nach Dir!

Eine kurze Lebensbeschreibung:

Die Hl. Gertrud, über deren Herkunft offenbar Stillschweigen herrschte, kam mit fünf Jahren ins Zisterzienserinnenkloster Helfta. Gefördert durch ihre Äbtissin Gertrud und besonders durch ihre ältere Mitschwester Mechthild von Hackeborn erhielt sie eine außergewöhnlich gute Ausbildung in den Freien Künsten sowie in Theologie und war mit den maßgeblichen geistlichen Autoren vertraut. Ab 1270 lebte auch die Mystikerin Mechthild von Magdeburg im Helftaer Konvent.
Am 27. Januar 1281 erfuhr Gertrud ihre erste große Christusvision und verwandelte sich von der „Buchgelehrten“ in eine „Gottesgelehrte“. Sie verfasste Erbauungsbücher mit Auszügen mystischer Autoren und hielt ab 1289 ihre eigenen Schauungen im Gesandten der göttlichen Liebe fest. Darin schilderte sie mit Worten der Heiligen Schrift und der Liturgie und gestützt auf die geistliche Literatur, wie Christus in den Sakramenten der Kirche lebt und wirkt. Sie verkündete besonders das liebende Herz des Erlösers, mit dem das Innerste des Erlösten einen Dialog führt und mit dem es sich wie mit einem Bräutigam vermählt. Gertrud, die bei ihren Arbeiten von ihren Mitschwestern unterstützt und von vielen Menschen als Ratgeberin aufgesucht wurde, starb mit 46 Jahren im Kloster Helfta.