Vatikan setzt ein Signal angesichts von islamistischem Terrorismus –

Die sieben französischen Trappisten des Klosters im Norden Algeriens wurden 1996 entführt und ermordet

Algier (kath.net/KAP) Der Vatikan setzt ein Signal angesichts von islamistischem Terrorismus: Die ermordeten Trappisten von Tibhirine (Archivfoto) und zwölf weitere algerische Märtyrer werden am 8. Dezember seliggesprochen. Wie die Bischöfe des Landes mitteilten, findet die Zeremonie am Hochfest Mariä Empfängnis in Oran statt; sie wird geleitet vom Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Kurienkardinal Giovanni Angelo Becciu. Ihr Beispiel solle Vorbild sein beim „Aufbau einer brüderlichen Welt“, so die Bischöfe.

Die sieben französischen Trappisten des Klosters Notre-Dame de l’Atlas im Norden Algeriens wurden im März 1996 während des Bürgerkriegs entführt. Zu der Tat bekannte sich eine terroristische Splittergruppe, die die Freilassung eines ihrer Anführer verlangte. Gut zwei Monate später, Ende Mai, wurden die abgetrennten Köpfe der Mönche gefunden; die Körper blieben bis heute verschwunden.

Bis heute ist unklar, ob die sieben Trappisten tatsächlich von ihren Entführern oder aber vom algerischen Militär und Geheimdienst getötet wurden. Der französische Regisseur Xavier Beauvois griff die Ereignisse in seinem vielfach preisgekrönten Film „Von Menschen und Göttern“ (2010) auf und machte ihr Schicksal damit einem breiteren Publikum bekannt.

Im Jänner erkannte Papst Franziskus das Martyrium von insgesamt 19 Ordensleuten an, die zwischen 1994 und 1996 in Algerien ermordet wurden. Darunter sind die Trappisten von Tibhirine, der vor seiner Kathedrale in die Luft gesprengte Dominikaner und Bischof von Oran Pierre Claverie (1938-1996) sowie weitere Ordensmänner und -frauen, die für ihren Glauben starben.