Papst Franziskus hat diesen Montag eine Gruppe des Ordens der Zisterzienser

im Vatikan in Audienz empfangen. Die Ordensmänner und -Frauen waren anlässlich ihres Generalkapitels nach Rom gereist. Franziskus bekräftigte sie darin, gemeinsam dem Herrn zu folgen, auf andere zuzugehen und würdigte auch die kulturelle Vielfalt des Ordens.

Es gelte, Jesus genau zu beobachten, gab der Papst dem Orden bei dem Treffen diesen Montag mit: „Beobachtet den Herrn, seine Art, zu handeln, sein Gesicht voller Liebe und Frieden – manchmal auch mit Stirnrunzeln angesichts von Heuchelei und Verschlossenheit – oder auch etwas ängstlich angesichts der Passion. Schaut gemeinsam auf den Herrn, nicht jeder für sich, tut es in Gemeinschaft. Natürlich auch jeder im eigenen Tempo und vor dem Hintergrund der eigenen persönlichen Erfahrungen und Geschichte – aber gemeinsam.“

Der Papst wählte als Bild dafür eine „kirchliche Symphonie“, die gemeinsam und geordnet aus sich herausgehe. Das Kirchenoberhaupt rief die Ordensleute auf, nicht selbstbezogen und verschlossen zu sein, sondern stets „einladend und missionarisch.“ Explizit würdigte Franziskus auch die Vielfalt innerhalb der Gemeinschaft der Zisterzienser.

 

Der Papst: Armut ist eine Zerbrechlichkeit, die sich zuerst mit Gott verbindet

 

An die Zisterzienser der Gemeinsamen Observanz, die sich anlässlich ihres Generalkapitels versammelt haben, spricht Franziskus über die Bedeutung der Nachfolge Jesu in der Gemeinschaft, wobei jeder seinen eigenen Weg geht, sich öffnet und auf die anderen zugeht: Lassen wir uns nicht vom Bösen unsere Hoffnung rauben

Tiziana Campisi – Vatikanstadt
Gemeinsam hinter Jesus hergehen, „um bei ihm zu sein, ihm zuzuhören, ihn zu beobachten“: Das ist die Einladung, die Papst Franziskus an die Zisterzienser der Gemeinsamen Observanz richtet, die sich anlässlich ihres Generalkapitels im Klementinensaal des Apostolischen Palastes versammelt haben. Es ist ein Weg, den „jeder in seinem eigenen Tempo“, „mit seiner einzigartigen und unwiederholbaren Geschichte, aber gemeinsam“ zu gehen hat, in Gemeinschaft, so Franziskus, wie es die Zwölf taten, „die immer bei Jesus waren und mit ihm gingen“. Sie hatten sich nicht selbst ausgesucht, sondern waren auserwählt worden, und „es war nicht immer leicht, miteinander auszukommen: sie waren unterschiedlich“, jeder mit seinen eigenen Schwächen und seinem Stolz.
Auch wir sind so, und selbst für uns ist es nicht leicht, in Gemeinschaft zu gehen. Und doch erstaunt und erfreut uns dieses Geschenk, das wir erhalten haben, immer wieder: seine Gemeinschaft zu sein, so wie wir sind, nicht perfekt, nicht gleichförmig, nein, nicht so, sondern berufen, involviert, gerufen, aufgerufen, gemeinsam hinter ihm, unserem Meister und Herrn, zu stehen und zu gehen.Uns für andere öffnen und gemeinsam in der Kirche gehen
Der Papst nennt es die „gemeinsame Observanz Christi“ und erklärt, dass es „eine ständige Verpflichtung zur Umkehr“ beinhaltet, indem man sich öffnet und auf die anderen zugeht. Dies „gilt auch für die Gemeinschaft“, die nicht auf sich selbst bezogen, sondern „aufgeschlossen, einladend und missionarisch“ sein muss. Es handelt sich um eine Modalität, die auch dem Heiligen Geist zu verdanken ist, der „eine große Vielfalt von Charismen und Lebensformen, eine große ‚Symphonie‘ hervorbringt“, die aber dort möglich ist, wo es „kein chaotisches Treiben ohne besondere Ordnung, sondern ein Miteinander gibt, das auf das eine Herz der Kirche, die Liebe, abgestimmt ist“.
Es gibt keine Gemeinschaft ohne Bekehrung, und deshalb ist diese notwendigerweise die Frucht des Kreuzes Christi und des Wirkens des Geistes, sowohl im Einzelnen als auch in der Gemeinschaft.
Ein missionarischer Geist, der Vielfalt schätzt

Den Zisterziensern, die sich für die Missionsarbeit öffnen und vorschlagen, „auch die Komplementarität zwischen Mann und Frau sowie die kulturelle Vielfalt zwischen den asiatischen, afrikanischen, lateinamerikanischen, nordamerikanischen und europäischen Mitgliedern“ zu schätzen, spricht der Papst seine Anerkennung aus und dankt den Ordensleuten für ihr Engagement in dieser Richtung.
Heute ist die Erfahrung der Begegnung mit der Vielfalt ein Zeichen der Zeit. Ihr Beitrag ist wertvoll und besonders reichhaltig, weil Sie sich aufgrund Ihrer kontemplativen Berufung nicht damit begnügen, die Vielfalt auf einer oberflächlichen Ebene zusammenzubringen, sondern sie auch auf der Ebene der Innerlichkeit, des Gebets und des geistlichen Dialogs leben. Und dies bereichert die „Symphonie“ mit tieferen und generativeren Resonanzen.

Ärmer sein, um mehr für Gott verfügbar zu sein
Schließlich ermutigt Franziskus die Ordensleute zu „größerer Armut, sowohl des Geistes als auch der Güter, um dem Herrn mit all ihren Stärken und Schwächen besser zur Verfügung zu stehen“, und lädt sie ein, Gott zu loben „für das Alter und für die Jugend, für die Gebrechlichkeit und für die Gesundheit, für die Gemeinschaften im „Herbst“ und für die im „Frühling“, wobei er darauf hinweist, dass das Wesentliche darin besteht, „sich nicht vom Bösen unsere Hoffnung rauben zu lassen“. Hoffnung, von der die evangelische Armut erfüllt ist, wie Jesus in seiner Rede über die Seligpreisungen lehrt: „Selig seid ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes“.