Augsburger Allgemeine, 18.08.2017

Der Bezirk will die Nachlässe von Künstlern dort für die Nachwelt bewahren.

Der Kultur- und Europaausschuss des Bezirkstags von Schwaben beschloss in seiner Sommersitzung zahlreiche Förderungen. Darunter ist ein Nachlassdepot für zeitgenössische schwäbische Kunst im Weiherhof, Oberschönenfeld. Längst fällig war laut Jürgen Reichert eine Regelung seitens des Bezirks Schwaben, wie der Nachlass bedeutender schwäbischer Künstler über einen längeren Zeitraum hinweg sicher verwahrt werden kann. „Kunstwerke sind Teil unserer Erinnerungskultur, und Künstlernachlässe gehören, falls dies auf privatem Wege nicht erfolgen kann, in öffentliche Obhut genommen“, begründete er den Beschluss des Kulturausschusses, in den kommenden Jahren ein Nachlassdepot für zeitgenössische schwäbische Kunst im Weiherhof bei Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) aufzubauen. Verschiedene Gründe sprechen dafür: Laut Reichert ist es „grundsätzlich nicht Aufgabe der Bezirksmuseen, sich um die wachsende Zahl an Künstlernachlässen in Schwaben zu kümmern“. Aber die Anfragen nach Sammelstellen steigen. Etliche der Kunstschaffenden befassen sich nicht immer ausreichend mit ihrer Nachlassverwaltung, und so manchem Erben fehlen die Fachkenntnisse zur Beurteilung von relevanten Werken. Ziel des Depots ist die Bewahrung sowie die niedrigschwellige, öffentliche Zugänglichkeit von hiesigen Künstlernachlässen mittels Katalogen, Kunstausstellungen oder museumspädagogisch unterstützten Veranstaltungen. Das Weiherhofgelände bietet aufgrund der vorhandenen Gebäudestruktur viel Platz für das Archiv, Ausstellungsflächen, Vortragsräume oder Ateliers. Im Depot wird der Nachlass wissenschaftlich erfasst, restauratorisch gesichert, sachgerecht gelagert, archiviert, dokumentiert und erforscht. Über die jeweilige Aufnahme eines künstlerischen Nachlasses in das Depot entscheidet eine Fachjury. Als Ideal für die künftigen Besucher des Depots wird beim Bezirk die räumliche Nähe zum Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld und seiner Schwäbischen Galerie gesehen, „dem“ Ausstellungsort für Schwabens zeitgenössisches Kunstschaffen….

Umbau – Weiherhof wird Depot für schwäbische Kunstausstellungen und Veranstaltungen ab nächstem Jahr

Über das neue Nachlass-Depot des Weiherhofs freuen sich (v. l.) Landrat Martin Sailer, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Äbtissin Gertrud Pesch und Landtagsabgeordneter Max Strehle.

 

Es ist ein ambitioniertes Projekt: Der Weiherhof bei Gessertshausen soll ab 2018 Nachlässe zeitgenössischer Künstler aus Schwaben beherbergen. Der weitläufige, zum Kloster Oberschönenfeld gehörende Gebäudekomplex, soll dafür ausgebaut werden. Er bietet genügend Platz für das Archiv, Ausstellungsflächen, Vortragsräume und Ateliers. Das Depot soll der Öffentlichkeit nicht verschlossen bleiben, geplant sind Kunstausstellungen und Veranstaltungen. Zudem wird dort der Nachlass wissenschaftlich erfasst, restauriert, sachgerecht gelagert, archiviert, dokumentiert und erforscht. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert sagt: „Kunstwerke sind Teil unserer Erinnerungskultur und gehören, falls dies nicht auf privatem Wege erfolgen kann, in öffentliche Obhut genommen.“ Mehr über die zukünftige Verwendung der verschiedenen Gebäude auf dem Weiherhof, lesen Sie im »Hauptteil Feuilleton Seite 13…
Weiherhof wird Depot für schwäbische Kunst – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Weiherhof-wird-Depot-fuer-schwaebische-Kunst-id42426056.html