Die Heilige Nacht will für uns immer der Beginn eines neuen Lebens sein.

Liebe Freunde und Freundinnen unserer Abtei,

liebe Brüder und Schwestern,

 

wer von uns kennt das nicht, der Sehnsucht, dem Wunsch nachzugehen, wieder im persönlichen Leben, in getroffenen Entscheidungen, in gelebten Beziehungen, einen Neubeginn zu wagen. Wir spüren das leise Anklopfen dieses Wunsches, jedoch viele andere Stimmen versuchen es zu ersticken, nicht zuletzt unsere täglichen tätigen Gewohnheiten, so dass man den Eindruck hat, es bewegt sich nirgendwo mehr etwas. Der hl. Bernhard sagte einmal zu seinem Mönch Papst Eugen: „Ich fürchte, dass du eingekeilt in deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst, und deshalb deine Stirn verhärtest; dass du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst. Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst…..Wenn du ganz und gar für alle da sein willst, nach dem Beispiel dessen, der allen alles geworden ist (1 Kor 9,22), lobe ich deine Menschlichkeit – aber nur, wenn sie voll und echt ist. Wie kannst du aber voll und echt Mensch sein, wenn du dich selbst verloren hast? Auch du bist Mensch“. Dies sind Worte aus dem 13 Jahrhundert, neu gesprochen in unsere Zeit.

Können Sie sich vielleicht in dem einen oder anderen Gedanken und Wort vom Hl. Bernhard wiederfinden? Gibt es da noch den heilsamen Schmerz in meinem Leben, der mich aufschrecken lässt, oder hat sich schon alles verhärtet, dass ich mich gar nicht mehr spüre? Ist noch Raum für Muße, Stille und Besinnung da, oder verliere ich mich ganz in der Aktion?

Die Perspektive eines Neuanfangs, den Mut zum ersten Schritt dazu, ist nicht immer so leicht, da die Erfahrung uns vor allem lehrt, Grenzen zu sehen. Lebenserfahrung ist einerseits ein großer Schatz, andererseits kann sie auch ein Hindernis sein, wenn man sich auf die Muster der Vergangenheit festlegt. Jedoch, es ist möglich, denn Neuanfänge sind auch biblisch! Sie werden uns im AT wie im NT vorgelebt.

Und mit der Geburt Jesu, unserem Erlöser, Retter  und Friedensfürst, werden wir direkt zu einem Neuanfang ermutigt, ja vor diesem kleinen Kind innezuhalten, um, wie die drei Sterndeuter, die nach der Begegnung mit IHM ihren Lebensweg auf einem anderen Weg fortsetzten, um auch eine Veränderung in meinem Leben zu beginnen. Jesus wurde während der Zeit seines öffentlichen Wirkens nicht müde, die Menschen immer wieder zur Umkehr und zu einem Neuanfang aufzurufen, damit sie an die rettende Botschaft glauben und ihr Leben mit IHM gestalten. Wir dürfen unsere Altlasten, alles was uns an einer Veränderung hindern möchte, was unser Gewissen belastet, so dass wir keinen Frieden finden, zu IHM bringen im Sakrament der Versöhnung, dass uns von allem befreit. Wir dürfen uns im Sakrament der Eucharistie stärken, wo uns immer dieser Christus geschenkt wird, dem wir jedes Jahr in der Krippe begegnen, wo ER uns seine offenen Arme entgegenstreckt.

Wer neu beginnen will, der richte seinen Blick nach vorn. Das Alte ist vergangen, es wird dem Neuen Platz bereiten. Ein Neuanfang macht sich nicht an Daten fest, es ist ein Schritt von innen nach außen. Und es beginnt meistens mit einem kleinen Schritt, der nach und nach dann größer und freier wird. Die Offenheit für das Neue gelingt in dem Vertrauen, dass ich Christus aufrichtig und entschlossen schenke.  Sagt doch der Hl. Paulus zur Gemeinde von Korinth:

„Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen (2.Kor. 5,17).“

Liebe Freunde und Freundinnen, liebe Schwestern und Brüder,

unser ganzes Leben ist ein ewiges Neuanfangen. Mit Christus ist es leicht, da uns niemand so sehr liebt, als ER! Verlieren wir uns nicht in dem, was wir wollen und planen, sondern suchen wir hörend und wach das Leben, das auf uns wartet!

  • Mit meinem Weihnachtswunsch möchte ich nun auch, wie jedes Jahr,

meinen allerherzlichsten Dank an Sie, liebe Freunde und Freundinnen, allen lieben Wohltätern, sowie unseren lieben, treuen Mitarbeitern/innen und ehrenamtlichen Mitarbeitern/innen, hier ein besonders großes DANKE und VERGELT`S GOTT aussprechen, ganz besonders auch Herrn Warisch, Herrn Max Strehle und Herrn Haug, für ihr jederzeitiges, selbstloses, beratendes und helfendes Engagement!

Ebenso ein großes herzliches VERGELT´S  GOTT

unserem verehrten Freundeskreis -Vorstand, Herrn Dr. Ferdinand Reithmeyr, Herrn Bruno Egge und Schatzmeisterin Frau Susanne Kofend,

sowie unserer verehrten Freundeskreis-Präsidentin Frau Staatsministerin a.D. Caroline Trautner unserem verehrten Herrn Landrat und Bezirkstagspräsident Martin Sailer!

Gott segne Sie alle für Ihr Wohlwollen, Ihre Güte und Ihr Gutsein!

Von Herzen

wünsche ich, auch im Namen meiner Mitschwestern,

ein gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2024

Ihre M. Gertrud OCist

 

>> Weihnachtsbrief unserer Gemeinschaft: >>Weihnachtsbrief_2023_